Häufig vorkommendes Mineral der Granat-Gruppe. Gehört zur "Ugrandit" (Uwarowit, Grossular, Andradit) Mischkristallreihe (siehe Lexikoneintrag "Granat")
Zwei runde Andradite aus der Green Dragon Mine, Erongo, Namibia
Namensherkunft: vom amerikanischen Mineralogen James Dwight Dana 1868 zu Ehren von José Bonifácio de Andrada e Silva benannt, einem brasilianischen Mineralogen (und später Politiker), der das Mineral bei einer Skandinavienreise entdeckte und beschrieb. De Andrada nannte das Mineral "Allochroit" vom griechischen αλλος (allos) für anders, fremd, verschieden und χροια (chroia), Farbton, wegen des Farbwechsels, den das mit dem Lötrohr erhitzte Mineral beim Abkühlen zeigt.
De Andrada entdeckte auch die Minerale Petalit, in dem später das Element Lithium entdeckt wurde, Skapolith (von ihm Wernerit genannt) und Diopsid, welchen er Coccolit nannte.
Synonyme und Handelsnamen: Demantoid für grünen, Topazolith für gelben und Melanit für schwarzen Andradit.
Verwechslungsmöglichkeiten: mit sehr vielen anderen grünen bis braunen Steinen wie z.B. Turmalin, Zirkon, Sphen uvm
Vorkommen: sehr häufig, es sind über 1400 Fundorte bekannt. Neben der Typlokalität Drammen in Norwegen liegen die wichtigsten Vorkommen in Japan, Mexiko, Madagaskar und Namibia. Auch in Österreich sind mehr als zwei Dutzend Fundorte bekannt.
Verarbeitung: Andradit ist relativ weich und sehr spröde. Vorsicht beim Fassen!
Wissenswertes: viele Andradite, vor allem der grüne Demantoid, zeigen durch den sehr hohen Brechungsindex und die ebenfalls sehr hohe Dispersion (vulgo Feuer) diamantähnliches Aussehen (demantoid = diamantähnlich). Tatsächlich ist die Dispersion von Andradit sogar höher als die von Diamant. Das Feuer, also das Farbenspiel, das bei Bewegung zu sehen ist, wird jedoch von der Körperfarbe des Steins teilweise maskiert.
Zwei Andradite mit gut sichtbarem "Feuer"